Unser Wald

Weidenbach und sein Wald

Wald ist zu Zeiten des Klimawandels ein wichtiges Gut. 32 % der Fläche der BRD sind mit Wald bedeckt, 42 % der Fläche von Rheinland-Pfalz. Damit gehört RLP zu den waldreichsten Bundesländern. (Zum Vergleich : 45 % im Kreis Vulkaneifel und 77 % im Forstamt Daun)

Die Gemeinde Weidenbach besitzt 494 ha Waldfläche, das sind 46 % der Gesamtfläche (1073 ha), den Privatwald noch nicht mitgerechnet. Für alle Waldeigentümer, sei es Staatswald, Gemeindewald oder Privatwald, stellt der Wald ein wichtiges Wirtschaftsgut dar, d.h. der Erlös des verkauften Holzes fließt in den Gesamtetat ein. Doch der Erlös ist nicht unendlich, denn es gilt den Begriff der Nachhaltigkeit zu beachten. D.h. man kann in einem Jahr nur so viel aus seinem Wald ernten wie auch in einem Jahr zuwächst. In Kalamitätsjahren, wie in den letzten Jahren durch Sturm, Trockenheit, Borkenkäfer und Schneebruch geschehen, fällt der Holzpreis durch das Überangebot, aber diese Mehrmengen müssen aufgrund der Nachhaltigkeit in den Folgejahren eingespart werden, mit der Folge, dass bei normalen Holzpreisen ein geringerer Erlös entsteht.

Doch der Wald ist nicht nur Wirtschaftsfaktor. Er trägt auch zu einer besseren CO²-Bilanz bei. Denn durch Photosynthese wird CO² in Sauerstoff umgewandelt. Was geschieht hier : die Blätter nehmen durch kleine Öffnungen (Spaltöffnungen), die sich an den Blattunterseiten befinden, CO² aus der Luft auf. Das benötigte Wasser wird über die Wurzeln aufgenommen. Mit Hilfe des Sonnenlichts läuft in den Blattzellen ein chemischer Prozess ab, bei dem Glukose (im Holz gelagert) und als Abfallprodukt Sauerstoff entsteht. Das funktioniert nur, wenn Chlorophyll (grüner Farbstoff) vorhanden ist, also in belaubtem oder benadeltem Zustand. So produziert eine belaubte ausgewachsene Buche 11.000 L Sauerstoff täglich, das reicht für 26 Menschen für einen Tag zum Atmen !
Anderes Beispiel : 1 ha Buchen-Wald produziert im Durchschnitt 9 fm Holz im Jahr, dabei werden 12 to CO² gebunden. Die Gemeinde Weidenbach besitzt wie schon gesagt 494 ha Wald, davon entfallen ca. 52 ha auf sogenannten a.r.B.-Wald (außer-regelmäßiger Betrieb). Hier findet keine regelmäßige Bewirtschaftung statt, also ist auch kein Erlös zu erwarten. Die Flächen liegen meist in unzugänglichen hängigen Lagen (hinter Kretscheid). Aber unter dem Gesichtspunkt des Klimawandels sind diese Flächen nicht nutzlos, sie produzieren immerhin Sauerstoff. Wir sehen, wie wichtig der Wald für unser Leben ist. CO² wird im Holz gebunden und als Abfall entsteht dann noch Sauerstoff.

Wenn man an Wald denkt, denkt man an weitere vielfältige Funktionen, wie:

  • Nutzfunktion
    Das Holz können wir ernten, Nachhaltigkeit vorausgesetzt, und damit wirtschaften. Ein Großteil des produzierten Holzes geht in die Bau- und Möbelindustrie, d.h. CO² bleibt lange gebunden, ein anderer Teil wird zu Brennholz verarbeitet. Beim Verbrennen des Brennholzes wird das CO² aber wieder freigesetzt.
  • Schutzfunktion
    Bäume und der Waldboden halten Niederschläge zurück und filtern das Wasser. So tragen sie zum Hochwasserschutz und zur Bildung sauberen Grundwassers bei. Die Pflanzen des Waldes und ihre Wurzeln schützen vor Steinschlag und Lawinen und sie verhindern, dass Erdboden fortgespült wird (Erosion).
  • Erholungsfunktion
    Das Betreten des Waldes ist nach Bundeswaldgesetz jedermann zum Zwecke der Erholung auf eigene Gefahr –mit Einschränkungen- erlaubt. So wurden im Bereich Hinterbüsch eine große
    Anzahl an Wanderwegen und Fahrradwegen angelegt.

Eine weitere Einnahmequelle der Ortsgemeinden ist die Jagd. Das Jagdrecht ist an Grund und Boden gebunden. Die wenigsten Waldbesitzer können ihr Jagdrecht selbst ausüben, weil ihr Grundbesitz dafür zu klein ist (Mindestgröße 75 ha). Deshalb sind sie in Jagdgenossenschaften organisiert, die gemeinschaftlich über die Ausübung des Jagdrechts entscheiden. Nach einer Ausschreibung erhält in der Regel der Meistbietende die Möglichkeit der Jagdausübung, hier in Weidenbach für 12 Jahre. Da das Jagdrecht Eigentum des Grundbesitzers ist, kann dieser auch entscheiden, welche waldbauliche Zielsetzung angestrebt wird. Davon hängt auch ab, ob der Verbiss durch Schalenwild ein Schaden ist oder nicht, ob die Verbissbelastung zu hoch ist oder nicht. Entscheiden soll dies der Waldbesitzer und nicht der Jäger.

Aufgrund seiner vielen Funktionen ist das Ökosystem Wald äußerst wichtig. Sein unermesslicher Wert verpflichtet uns zum rücksichtsvollen Umgang mit der Natur.

 

 

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